Freitag, 16. Oktober 2015

Zweite Baubegehung mit unserem Baugutachter

Heute - kurz vorm Estricheinbau - war es soweit und die zweite Baubegehung mit unserem Baugutachter stand auf dem Plan. Da unser Bauleiter lange den weiteren Bauablauf unter Verschluss gehalten hatte, erfuhr ich erst Anfang dieser Woche, dass diesen Samstag der Estrich eingebaut werden sollte. Glücklicherweise klappte es so kurzfristig und vor allem morgens mit einem Termin bei unserem Baugutachter, da einer seiner Termine verschoben worden war. 

Bevor wir ins Haus gingen, beglückwünschte mich unser Baugutachter zu unserem Traufkasten. Er sagte, dass es eine sehr schöne und gute Lösung ist und man das erstaunlicherweise nur selten sieht. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle an den Hinweisgeber, der uns veranlasst hat, die Schieferplatten montieren zu lassen.

Leider regnete es heute noch immer. Obwohl, eigentlich muss man sagen, lieber heute als nächste Woche. Außerdem konnte man so schon gut erkennen, wie das Wasser stehen bleibt und momentan noch an die Hauswand gedrückt wird. Unser Baugutachter wies mich bei dieser Gelegenheit gleich darauf hin, dass wir bei der Gestaltung der Außenflächen darauf achten müssen, dass wir das Wasser weg vom Haus leiten.
Als wir dann im Haus standen und gerade mit der Baubegehung beginnen wollten, standen plötzlich Bauarbeiter von der Telekom vor der Tür, die den Hausanschluss legen wollten. Ich teilte ihnen mit, dass ich den Termin gestern erst mit ihrem Chef für den 09.11. vereinbart hatte. Also ließen sie Kabel und Absperrband da und fuhren unverrichteter Dinge davon.

Dann ging es los... Als erstes fiel unserem Baugutachter auf, dass die Fensterlaibungen (dort wo die Metallwinkel sitzen) noch nicht verputzt sind. Während das bei den normalen Fenstern kein Problem ist, stellt es bei den bodentiefen schon ein Problem dar. Denn nun wird der Estrich gegossen und der Putz muss anschließend über die blaue Isolierplane gesetzt werden. Das stellt an sich kein Problem dar, kann aber zu Schwierigkeiten bei der Isolierung führen.
Dann fiel ihm auf, dass achtlos Kaffeebecher, Cuttermesser und im Obergeschoss sogar ein Klinkerstein auf die ungeschützten Fensterbänke gestellt werden. Er wies die Bauarbeiter zurecht, zukünftig darauf zu achten, dass immer etwas drunter gestellt wird. Oben im Badezimmer ist nämlich so auch schon ein Kratzer auf dem Fensterbrett zustande gekommen.

Dann gingen wir weiter im Wohnzimmer umher und kamen dann zu der Stelle wo der Kamin hinkommt. Da bestand er darauf, dass die federnde Isolierung wieder rausgenommen und der Bereich fester gestaltet wird. Plan der Firma war es dann, diesen Bereich vollständig mit Estrich auszugießen. Um den notwendigen Bereich zu ermitteln, rief ich den Plan unseres Kaminbauers und das Datenblatt zu unserem Kaminofen auf dem Handy auf. Herausgeschnitten wurde dann eine Fläche von einem Quadratmeter. Da man auf dem Weg zum Arbeitszimmer immer daran vorbeikommt, bestand unser Baugutachter dann darauf, dass noch eine Ecke mit 45 Grad Winkel wieder eingesetzt wird, da dort dann ständig drüber gelaufen wird.
Der Dämmblock im Bild entspricht unserem Kaminofen.
Im Großen und Ganzen war unser Baugutachter mit der Arbeit der Firma zufrieden. Bis auf ein paar kleine Hinweise hier und da, wie z. B., dass unter die Warmwasserleitungen noch eine gesonderte Isolierung gehört, um den Wärmeaustausch zum Fußboden zu vermeiden oder, dass die Leitungseinfräsungen nicht ausgeschäumt werden dürfen, da das kein geeigneter Untergrund für Fliesenarbeiten darstellt, waren glücklicherweise keine großen Schnitzer dabei.

Die ganze Zeit hofften wir, dass der Chef der Firma mit den Plänen noch auftauchen würde, damit wir uns die geplanten Fußbodenheizungsschleifen ansehen konnten. Doch leider tauchte dieser seltsamerweise nicht auf und war auch telefonisch nicht zu erreichen.

Als wir dann ins Obergeschoss kamen, fragte ich, was eigentlich mit dem großen Loch rund um den Schornstein passieren wird. Damit trat ich eine Lawine los, deren Ausmaß mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst war. Unser Baugutachter forderte das Dämmen und Einschalen sowie Betonieren des Bereiches, was die Handwerker heute definitiv nicht schaffen würden. Neben all den Kleinigkeiten, die er nun schon zusammengesammelt hatte, sahen die Handwerker langsam die Fälle davon schwimmen. Unser Baugutachter wies sie darauf hin, dass sie für die Vorleistungsprüfung verantwortlich sind und wenn die vorangegangenen Gewerke nicht ordentlich gearbeitet haben, müssen sie das unserem Bauleiter melden, damit dieser sich um die Beseitigung der Mängel kümmern kann. 
Ich sagte dann nur, dass ich lieber möchte, dass sie gründlich als schnell arbeiten und teilte ihnen mit, dass Ende Oktober / Anfang November (natürlich hatte ich das vorher mit unserem neuen Erschließer geklärt) zwei Wochen frei wären, an denen ebenfalls am Haus gearbeitet werden kann, weil dort erschließungstechnisch nichts passiert.

Nachdem ich schon versucht hatte unseren Bauleiter wegen der Fensterlaibungen telefonisch zu erreichen, probierten es nun auch die Handwerker wegen des Loches rund um den Schornstein. Doch auch bei ihnen ging er leider nicht ans Telefon.

Damit die Handwerker den Zeitablauf kennen und ggf. planen können, ließ ich mir einen Bleistift geben und schrieb den Zeitablauf an unsere zukünftige Küchenwand.
Als wir dann innen mit allem durch waren, unterhielten unser Baugutachter und ich uns - unter unserem eingerücktem Hauseingang trocken stehend - über die Gestaltung des Bodens im Hauseingangsbereich. Wie hoch muss die Stufe sein, wie kann ggf. eine Rampe gestaltet werden, müssen die Abflusslöcher zwischen den Klinkern freibleiben oder können sie geschlossen werden usw.. Nach zwei Stunden waren wir fertig und fuhren unserer Wege.

Am frühen Nachmittag rief mich dann unser Bauleiter zurück und wollte uns die Schuld zuschieben, dass aufgrund unserer Mängelliste und der nachträglichen Entfernung der Isolierung unter dem Kamin, alles auf Eis gelegt werden muss. Ich klärte ihn auf, dass die Firma noch überhaupt nicht soweit war, dass es aufgrund unserer Entscheidungen zu Zeitverzögerungen kommen würde und sendete ihm außerdem ein Foto vom Bautenstand des Morgens, damit er sich selbst überzeugen konnte. Er teilte mir außerdem mit, dass das Loch rund um den Schornstein nun nicht betoniert würde, sondern die Lücke einfach von unten mit Steinwolle ausgefüllt wird.
Eigentlich wollte er mich dann heute Abend noch anrufen, um mir Bescheid zu geben, ob der Estrich morgen nun gegossen wird oder nicht. Wenn ja, muss ich morgen früh rausfahren, um noch schnell die Heizschlaufen zu dokumentieren, wenn nicht, kann ich den Morgen entspannt zu Hause verbringen.
Da er sich bisher (20:45 Uhr) nicht gemeldet hat, werde ich wohl auf Nummer sicher gehen und morgen früh hinfahren und den Bautenstand dokumentieren.

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