Donnerstag, 29. Oktober 2015

Die Erschließung - Tag 8 und 9

28.10.2015
Gestern Nachmittag telefonierte ich mit unserem Tiefbaubauleiter, der mir drei Dinge mitteilen wollte. Zum Einen mussten sie leider mehr Boden abtransportieren als zunächst veranschlagt, wodurch Mehrkosten auf uns zukommen werden. Wie hoch diese sein werden, kann er noch nicht sagen, da er erst die Lieferscheine durchgehen müsste, denn "er möchte ja nichts daran verdienen". 
Dann sagte er, dass eine neue Schachtabdeckung für den Schacht unseres Grundstückverkäufers derzeit keinen Sinn machen würde, da diese 17 Zentimeter hoch wäre und es momentan ja noch nicht abzusehen ist, wie am Ende die Höhenlage der Straße wäre. Daher sollen wir lieber bis zum Ende der Bauarbeiten mit einer Behelfslösung Vorlieb nehmen.
Abschließend klärte er mich über den aktuellen Bautenstand auf und, dass wie bereits mitgeteilt, heute die Ziehdrähte eingezogen werden. Darüber hinaus würden sie Freitag die Baustelle beräumen. Als ich kritisch nachfragte, was das bedeuten würde und ob der Estrichbauer denn nun auf das Grundstück und ans Haus käme, fing er an zu lachen und fragte, ob ich den skeptisch sei. Ich bejahte die Frage und bei der Gelegenheit, kamen wir nochmals auf den durch seine Firma verbrauchten Estrichkies zu sprechen. Plötzlich sagte er, dass die Estrichfirma ja darüber informiert werden müsse, dass etwas von dem Kies fehle. Ich fiel fast vom Stuhl. Ich erinnerte ihn daran, dass wir doch darüber gesprochen hatten und er "damals" sagte, sie würden den "geliehenen" Kies nachliefern. Daraufhin kam er ins Schlingern und meinte, dass das so nicht gemeint gewesen wäre und er doch auch gar nicht wüsste, welche Körnung der Kies haben müsse. Er sagte mir, dass er den Baukies laut Angebot natürlich nicht berechnen würde - na vielen Dank auch - und dass ich doch in der Umgebung schauen sollte, wo ich den Estrichkies her bekäme. Vorne an der Autobahn wäre doch ein Baumarkt, bei dem ich anfragen könnte. Er habe auf jeden Fall keine bzw. nur sehr umständliche Möglichkeiten, den Kies noch rechtzeitig ranzuschaffen.

Gesagt getan, rief ich bei unserer Hausbaufirma an, um die Nummer des Estrichbauers zu erfahren. Die wie immer sehr reservierte - fast schon unfreundliche Dame - informierte mich darüber, dass der Chef der Estrichfirma im Urlaub sei und sie nur seine Handynummer hätte. Daraufhin bat ich sie, mir doch wenigstens den Namen der Firma zu nennen, damit ich diese googeln könnte. Ich hörte sie im Hintergrund scrollen und hatte dann endlich den Namen.

Kurz gegoogelt, rief ich die Estrichfirma auf der Festnetznummer an und hatte leider nur den Anrufbeantworter dran. Ich schilderte mein Dilemma und bat um Rückruf.

Ein erneutes Telefonat mit unserem Tiefbaubauleiter ergab, dass ca. ein Kubikmeter Kies fehlt. Somit hatte ich wenigstens schon mal eine Größenangabe.

Prompt rief auch die Estrichfirma zurück. Leider war nur die Tochter im Büro, die leider keine Ahnung von der Materie hat und von den Kollegen derzeit auch niemanden erreichen würde. Sie würde sich jedoch zurückmelden, sobald sie Genaueres weiß.

Zehn Minuten später hatte ich dann meine Antwort. Es ist gewaschener Estrichkies. Also googelte ich auf dem Weg zum Kindergarten die Nummer des Baumarktes in der Nähe, dessen Mitarbeiter mir mitteilte, dass die Menge zu gering sein und sowieso nicht bis Freitag lieferbar wäre. Er nannte mir - dankenswerterweise - einen Containerdienst in Altlandsberg, bei dem ich Glück haben könnte.

Also googelte ich diese Nummer - Wie hat man früher solche Situationen ohne Smartphone und Internet gemeistert??? - rief dort an und hatte... Glück. Die Dame am Telefon war sehr versiert und es tat ihr sehr leid, dass sie aufgrund der geringen Menge auch noch einen Mindermengenzuschlag drauflegen musste und sagte, wenn ich den Kies selbst abholen würde, würde ich nur ein Viertel bezahlen. Tja, was nicht ist, ist nicht. Ich machte die Bestellung fertig und versicherte ihr, heute noch Bescheid zu geben, welche Körnung notwendig ist und ab wann jemand auf der Baustelle sein würde.

Abends fuhr ich dann noch raus auf die Baustelle, machte mir ein Bild von der aktuellen Lage und fotografierte die Heizschleifen - ja sie sind verlegt - im Haus. Dazu jedoch ein gesonderter Beitrag.

29.10.2015
Tja und heute... ja... da bekam ich um halb elf einen Anruf von unserem Tiefbaubauleiter, dass seine Mitarbeiter die Ziehdrähte nicht in die Leerrohre, die ins Haus führen gezogen bekommen, da die Bögen (jeweils 2 x 45 Grad) zu eng seien und der Ziehdraht sich verkantet.


Laut unserem Tiefbaubauleiter muss man wenigstens mit 15 Grad Bögen, die aneinander gesteckt werden, arbeiten. Er fing daraufhin an vom Bodenplatte aufstemmen und sonst was für radikalen Maßnahmen zu sprechen o_O
Auf jeden Fall wäre er gezwungen mich darauf hinzuweisen und er sieht schwarz, dass durch diese Leerrohre das Stromkabel am 9.11. gezogen werden kann.
Ich sagte ihm, ich würde ihm das Foto schicken, auf dem man die Bögen vor dem Gießen der Bodenplatte sieht, damit die Kollegen wissen, wo sie sich hindurch manövrieren müssen - manchmal hilft es ja, wenn man nicht im Trüben fischt - und nahm ihm das Versprechen ab, dass es die Kollegen noch weiter versuchen würden.

Daraufhin rief ich sofort Papa an und erzählte ihm von der Misere. Er sagte er würde sofort hinfahren und die Kollegen vor Ort unterstützen.

Dann rief ich unseren Bauleiter an und fragte ihn, wie es denn sein könne, dass Bögen eingebaut würden, durch die nicht einmal ein Ziehdraht gefädelt werden kann. Er entgegnete nur, dass er so etwas noch nie gehört habe. Da unser Nachbar vorne ja bereits angeschlossen ist, fragte ich ihn - davon ausgehend, dass sie die Rohre dort genauso verbaut haben -, ob da denn alles geklappt hätte und er beantwortete diese Frage mit "ja". Das Einzige, was manchmal passieren würde wäre, dass sich Beton in den Rohren befindet, der diese dann verstopft und somit aufgestemmt werden müsste. Das sei jedoch nur bei 10 bis 20 Häusern von 2.400 der Fall *naja*. Er sagte mir, dass er heute Nachmittag auf der Baustelle wäre und es sich selbst ansehen würde.

Im Anschluss klärte ich dann noch welche Körnung der Estrichkies haben müsse und ab wann jemand auf der Baustelle wäre und wartete der Dinge die da kämen.

Um dreiviertel eins kam dann der erlösende Anruf von Papa, dass sie die Drähte reingefädelt bekommen haben. Die Bauweise der Hausbaufirma sei jedoch der absolute Pfusch.

Fazit: Viel Aufregung mit einem Happy End... bis jetzt.

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