Die Dame war sehr freundlich und binnen einer Stunde hatte ich sogar einen Anschlusstermin für das Aufstellen des Baustromkastens. Es sollte der 1.7.2015 sein. So weit, so gut. Da die Dame noch ein paar Fragen/Anmerkungen hatte:
"Bitte die Position des Baustromkastens mit Pflock kennzeichnen.
Stellt der Elektriker den Baustromkasten?
Wird die Erschließung gerade oder mit Winkel zum Haus verlegt?"rief ich erst unseren Elektriker, um die Frage mit dem Baustromkasten zu klären und dann unseren Erschließer an. Der Elektriker meinte nur trocken "Na, wenn Sie mich mit dem Baustromkasten beauftragen, dann mache ich das.". Also bat ich ihn um ein Angebot und hoffe, dass dieses bald eintrifft.
Das Telefonat mit dem Erschließer lief weniger zufriedenstellend. Er erzählte etwas von "Anschlussplan" und er wüsste ja gar nicht, in welcher Tiefe er welche Rohrgröße verlegen sollte und ob spezielle Muffen benötigt werden. Er bat mich dies zu klären und doch gleich mal beim Wasserverband nachzufragen, wie es denn mit dem Antrag auf Trinkwasserversorgung und Schmutzwasserentsorgung aussieht und welche Vorgaben dort zu beachten seien. Denn bei unserem Nachbarn, schießt wohl das beauftragte Unternehmen die Trinkwasserleitung. Abgesehen von der Tatsache, dass ich ihm bereits Anfang Mai ein Merkblatt mit den Hinweisen zum Trinkwasseranschluss gesendet hatte, war die Information zu unserem Nachbarn sehr interessant und beunruhigend.
Zuerst telefonierte ich also mit der freundlichen Dame von der Elektroanlagen-Firma, die mit dem Punkt "Anschlussplan" gar nichts anfangen konnte. Sie meinte, sie bräuchte einfach 50er Leerrohre in 60 - 80 Zentimeter Tiefe (analog zum Telefonanschluss) und dann ist alles in Ordnung. Und falls der Erschließer noch fragen sollte, Wasser wird in 1,30 m und Gas bei 0,90 m Tiefe verlegt.
Also rief ich wieder den Erschließer an, der sich nur wunderte, denn in Berlin brauchte er für diese Entfernung 100er Rohre, die wasserdicht verschweißt werden mussten.
Bei erneuter Rückfrage bei der Elektroanlagen-Firma, meinte die Dame nur trocken, in Berlin sei Vattenfall der Versorger und die hätten ja sowieso ganz andere Anforderungen. Wenn wir keine Zuwegung über den Rohren planen würden, würde sie sogar ganz auf das Rohr verzichten. Somit war dieses Thema geklärt.
Und dann folgte der verhängnisvolle Anruf beim Wasserverband, der mich aus allen Wolken fallen ließ. Die unfreundliche Dame - deren Kollegin beim letzten Mal auch nicht viel freundlicher war - hörte sich kurz meine Fragen an und antwortete dann folgendes:
Frage 1: Wie ist der Bearbeitungsstand unseres Antrages?
Antwort 1: Der Antrag liegt vor, wird aber voraussichtlich erst in zwei Wochen bearbeitet. o_O
Frage 2: Welche Anforderungen werden an die Leerrohre gestellt?
Antwort 2: Es werden keine Leerrohre genutzt, sondern die beauftragte Firma, schießt die Rohre selbst. Daher sollte der Erschließer warten, bis die Firma damit fertig ist. Ansonsten wäre es unser eigenes Risiko, wenn wir die Erschließung vorher veranlassen würden.
Kurz überschlagen bedeutet dies, dass der Antrag erst ca. am 17.6. bearbeitet wird und dann erst wissen wir, welchem Unternehmen unser Anschluss zugeteilt wird. Dann folgt noch die Terminfindung, die wahrscheinlich mindestens zwei Wochen dauert, also kann unser Erschließer erst am 1.7. überhaupt anfangen seinen Job zu tun. Womit sich die Aufstellung des Baustromkastens an diesem Tag erledigt hätte. *mpfh*
Frage 3: Können Sie mir ein Unternehmen nennen, bei dem ich nachfragen kann, welche Nachteile uns entstehen könnten?
Antwort 3: Nein, denn ich habe doch Ihren Antrag noch nicht bearbeitet und Ihnen daher auch noch kein Unternehmen zugeordnet.
Frage 4: Ich möchte doch nur ein Unternehmen aus ihrem Pool, um für die Entscheidungsfindung die Rahmendaten zu kennen.
Antwort 4: Na, da können Sie jedes Tiefbauunternehmen fragen.
Gesagt getan, rief ich daraufhin Papa an und ließ mir erklären, was die negativen Folgen sein könnten, wenn wir die Erschließung vorher beauftragen würden. Er sprach von Erdverdrängung, beschädigten Rohren und Auftrieb für die Erdrakete, wodurch die Rohre nicht ordentlich verlegt werden könnten. Daher müsste die Tiefbaufirma (auf diese Entfernung wahrscheinlich sowieso) an einigen Stellen Zwischengruben auf dem Weg nach hinten aufbuddeln, um die gleichbleibende Tiefe zu garantieren.
Alternativ meinte er, könnte man einfach ein Leerrohr legen, welches dann genutzt wird. DANKESCHÖN! Das war von vornherein der Plan, den die Dame vom Wasserverband jedoch rigoros ablehnte.
Nun ist die Frage, wie wir uns verhalten sollen? Werden wir alles zeitlich nach hinten verlegen, um mögliche Mehrkosten durch beschädigte Rohre o. ä. zu vermeiden? Oder gehen wir das Risiko ein?
Plötzlich kam mir ein Gedanke. Unser Nachbar zwei Grundstücke weiter hat seinen Antrag doch schon bewilligt bekommen (natürlich stellt sich mir die Frage, warum er die notwendigen Zuarbeiten vom Bauleiter schneller bekommen hat als wir - aber das sei dahingestellt). Also habe ich ihm nun eine E-Mail geschrieben und gefragt, ob er uns die Kontaktdaten seines Tiefbauunternehmens schicken würde, damit wir fragen könnten, ob diese ggf. ein vorhandenes Leerrohr nutzen würden. Denn als ich vor ein paar Wochen beim Wasserverband anrief, klang es noch so, als wäre das Nutzen von Leerrohren kein Problem.
Drückt die Daumen...
das ist doch alles Schikane.... dass kann mir doch keiner Erzählen, dass die das alles zum ersten mal machen und von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. *HändeüberdenKopfzusammenschlagen*
AntwortenLöschenAlso echt. Wie krass. Ist das alles ein hin und her. Wahnsinn....
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