Mittwoch, 24. Februar 2016

Der große Tag

Am letzten Samstag war es soweit. Der große Tag des Umzugs war da.

Freitag, 19.02.2016
Zuvor war ich am Freitag noch mit meinem Bruder unterwegs, um mit Hilfe eines Pritschenwagens alte Möbel sowie unsere Couch zum Recyclinghof zu bringen.
Anschließend fuhren wir weiter, um die sperrigen Möbel und Utensilien aus dem Baumarkt sowie Möbelhaus zu besorgen. Leider vergaßen wir - getreu dem Motto: "Baumarkt ist mein Disneyland" - die Zeit, so dass wir nach hinten raus, etwas in Zeitnot gerieten. Zwar konnten wir mit Hilfe der Möbelhaus-App einige Minuten gut machen, doch der Plan eine weitere Station im Anschluss anzufahren, ging leider nicht auf.

Nachdem wir unsere Errungenschaften zum Haus gebracht und den dort befindlichen Müll wiederum auf die Pritsche geladen hatten, düsten wir los zum Recyclinghof, wo wir 10 Minuten vor Feierabend ankamen. Natürlich schafften wir das Entladen nicht pünktlich, so dass die Herren leider etwas länger bleiben mussten. Außerdem produzierten wir beim Abladen etwas Unrat auf dem Boden, so dass ein Kollege gleich mit Besen, Schippe und Tonne rüber kam, damit wir diesen noch beseitigen. "Zwanzig Jahre war ich Müllmann und wenn mir etwas runter gefallen ist, habe ich es aufgehoben." Unnötig zu sagen, dass uns so viel Kleinteile runtergefallen sind, dass sich ein direktes Aufheben nicht gelohnt hätte. Nichtsdestotrotz kamen uns die Utensilien gerade recht, so dass wir auch gleich die Pritsche sauber machen konnten.

Abschließend brachten wir den Pritschenwagen pünktlich zurück. Beim Verwaltungsakt im Anschluss sagte der Mitarbeiter dann, nachdem er die Tankquittung geprüft hatte, dass wir den Diesel ziemlich knapp berechnet hätten, denn man müsste schon mit 10 Litern pro 100 Kilometer rechnen. Da ich jedoch das Tacho morgens fotografiert und demnach - nach Absprache mit meinem Bruder - die ungefähre Menge an verbrauchtem Diesel berechnet sowie entsprechend getankt hatte, widersprach ich. Also prüfte er die Angaben nochmals genauer und erkannte, dass er auf den falschen Vertrag geschaut hatte. Seine Reaktion: "Somit war der Einspruch berechtigt, der Beweis jedoch nicht nötig."

Als ich nach Hause kam, bewunderte ich das Werk meiner Angetrauten samt Familie. All unser Zeug war in Kisten verpackt und das Wohnzimmer glich einem Lagerraum. Sogar der Fernseher war bereits abgebaut und eingepackt. Da also eine alternative Abendbeschäftigung nicht zur Verfügung stand, gingen wir in den Keller und packten auch noch dort das letzte Kleinzeug in Kisten, damit auch dieser am nächsten Tag schnell ausgeräumt werden konnte.


Samstag, 20.02.2016
Geplant war der Startschuss für den Umzug um 8:30 Uhr. Schwägerin S. wollte gegen 7:30 Uhr bei uns sein, um uns bei der Versorgung der Helfer zu unterstützen. 10 Minuten früher als gedacht, klingelte es an der Tür und die Mission Umzug wurde gestartet.
Da der LKW zu 8:00 Uhr bestellt war, waren wir sehr überrascht, als dieser samt den drei Helfern bereits um 7:55 Uhr vor der Tür stand. Da sie schon gefrühstückt und Kaffee getrunken hatten, scharrten die drei schnell mit den Hufen und wollten starten. Also ging es los. Erst wurden alle Kisten, die irgendwo herumstanden, in den LKW geladen. Dann kamen die ersten großen Möbelstücke. Nach zwei Stunden war der LKW voll und die Wohnung ein ganzes Stück leerer.

Ab ging es zum Haus und dann wurde abgeladen, abgeladen, abgeladen. Einfach rein ins Haus und abgestellt. Man konnte sich am Ende dieses Durchganges nicht vorstellen, dass der Rest aus der Wohnung auch noch seinen Platz finden sollte.

Als wir wieder zurück in der Wohnung waren, wurde noch der ganze kleinteilige - ja, ich nenne es Kram - in den LKW verfrachtet, so dass er, da man nicht mehr stapeln konnte, schnell voll war. Auf der Rückfahrt zum Haus besprachen meine Angetraute und ich, dass bevor wieder mit dem Entladen begonnen wird, erst einmal im Haus die Kisten und Möbel zusammengeschoben und an die Wand gerückt werden sollten. Als diese Aufgabe abgeschlossen war, ging es wieder los mit Abladen, Abladen, Abladen.

Doch im Anschluss waren wir noch nicht fertig. Nach einer leckeren Stärkung mit Chilli con Carne ohne Chilli und einem sehr leckeren Kuchen, mussten ja noch die nicht angefahrene Station vom Vortag in Angriff nehmen und auch dort so einiges abholen. Leider regnete es, so dass man Vor-Ort nur ungern aus dem Auto stieg. Doch als auch diese Hürde genommen war, luden wir eine Liege, einen Betonmischer, ein Bettgestell, eine Matratze, ein Kinderzimmer und, und, ... und den Ergometer, der schon lange in Vergessenheit geraten war ein. Ich verglich diesen spontan mit Herpes. Man vergisst zwischendurch, dass es da ist bis es sich seinen Weg an die Oberfläche und somit ins Bewusstsein bahnt.

Jetzt wo wir wissen, wie viel Zeug wir wirklich haben, beschlossen wir, in den nächsten Wochen nochmals einen Pritschenwagen zu mieten, um den ganzen unnützen Kram einfach wegzuwerfen.

Als am Ende des Tages auch diese Station geschafft war, verabschiedeten sich unsere Helfer nach und nach und wir begannen, die wichtigsten Möbel - die Betten - aufzubauen, damit wir alle gemütlich schlafen gehen konnten.

Sonntag, 21.02.2016
Der Sonntag stand im Zeichen der Orientierung - was ist der schnellste Weg zum Bahnhof und welche Gegebenheiten, sprich Fahrradständer, stehen dort zur Verfügung - und dem Aufbau des Kleiderschrankes. Ich habe vollkommen unterschätz, wie lange es dauert, solch einen Schrank, samt Inventar aufzubauen.

Schwager M. - vollgepumpt mit Arbeitseifer - fuhr stattdessen in unsere alte Wohnung und malerte was das Zeug hält. Glücklicherweise ließ sich unsere Fototapete einfach von der Raufaser ablösen, so dass das Tapezieren dieser Wände nicht notwendig sein wird.

Woche 1 im Haus
Wir räumen und packen aus und räumen und packen aus. Wir sind froh, wenn wir es schaffen vor Mitternacht ins Bett zu kommen und sehen allmählich ein Licht am Ende des Tunnels. Toll wird es, wenn erst einmal die beiden Blockhütten aufgebaut sind und wir den ganzen Kram, der derzeit den HWR blockiert und unser Grundstück flodderig wirken lässt, dort verschwinden lassen können.

Eine typische Unterhaltung der letzten Tage: "Wo ist eigentlich ..." "Mmmhh... keine Ahnung, ich weiß ich hatte es in der Hand bzw. habe es schon gesehen, aber ich weiß beim besten Willen nicht mehr wo."

Das Motto der letzten Tage lautete: "Suchen suchen suchen.".

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